Humane Leukozyten Antigene

Die Charakterisierung der humanen Leukozyten-Antigene (HLA) ist für die Frühdiagnostik, bzw. Diagnosesicherung bestimmter Krankheiten sowie besonders im Rahmen von Transplantationen von entscheidender Bedeutung, da eine Kompatibilität der HLA-Merkmale zwischen Spender und Empfänger über einen erfolgreichen Verlauf nach erfolgter Transplantation entscheidet. Für eine erweiterte Histokompatibilitätstestung können in unserem Labor auch KIR-Genotypen (KIR = killer cell immunoglobulin-like receptors) bestimmt werden.

Die HLA-Merkmale sind im humanen Haupthistokompatibilitätskomplex codiert. Der humane Haupthistokompatibilitätskomplex (engl. „major histocompatibility complex“ oder MHC) ist auf dem kurzen Arm des Chromosoms 6 lokalisiert und umfasst einen Bereich von ca. 3.500 Kilobasenpaaren. Man unterscheidet bei den HLA-Genen innerhalb des MHC drei Regionen: Die Region der klassischen HLA-Klasse I-Gene liegt auf der telomer gelegenen Seite des MHC, in Richtung Zentromer schließen sich die der HLA-Klasse III-Region zugehörigen Gene und anschließend die HLA-Klasse II-Genorte an.

Bei den HLA-Klasse I-Molekülen kodieren die drei HLA-A, -B und -C Genorte für die wichtigsten Spezifitäten. Der HLA-Klasse II-Bereich wird durch mehrere Subregionen charakterisiert, von denen die HLA-DR-, HLA-DQ-, und HLA-DP-Genorte die wichtigsten darstellen.

HLA-Moleküle haben eine entscheidende Funktion für das Immunsystem. Diese besteht primär für die Immunabwehr in der Präsentation von Antigenfragmenten (d. h. Peptiden), deren Herkunft entweder aus der Zelle selbst (endogen) oder auch von außerhalb der Zelle (exogen) stammt und die den T-Zellen präsentiert werden. Der für diese Aufgabe spezialisierte T-Zell-Rezeptor (TZR) kann das ihm dargebotene Peptid nur in Kombination mit einem HLA-Molekül erkennen, was als HLA- oder MHC-Restriktion bezeichnet wird. Dabei stellt die hochpolymorphe Peptidbindungsstelle den funktionell wichtigsten Teil des HLA-Moleküls dar. Dieser Bereich wird bei der HLA Typisierung bevorzugt untersucht, da er auch für die Gewebeverträglichkeit bei Transplantationen von entscheidender Bedeutung ist.

Literatur: Janeway/ Travers, Immunologie (2. Auflage 1997) Kapitel 4 und 12

Einzuschickendes Untersuchungsmaterial (HLA-Typisierung)

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Molekulargenetische HLA-Typisierungen und Chimärismus-Diagnostik unter 0201 723 4213
Telefonische Rückfragen zur HLA-Antikörperdiagnostik bei Wartelistenpatienten unter 0201 723 4228

PD Dr. rer. nat.
Falko M. Heinemann

Fachimmungenetiker
Leiter des HLA-Labors

Dr. sc. hum.
Andreas Heinold

Fachimmungenetiker
Stellv. Leiter des HLA-Labors

Sylvia Deckert

QMB
Dipl. Biologin

Britta Dinkelbach

MTLA

Martina Dörnemann

MTLA

Alexandra Fabry

MTLA

Anja König

MTLA

Isolde Johanna Reus

MTLA

Martina Späh

MTLA

Birgit Thiam

MTLA

Babette Große-Rhode

MTLA

Simon Wenzel

MTLA